Für ein Stipendium bewerben? „Es lohnt sich, es zu probieren!“
Sara studiert an der Hochschule Magdeburg-Stendal im fünften Semester den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit. Seit ihrem zweiten Semester wird sie für die Dauer ihrer Regelstudienzeit von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert. Unter den Stipendiat.innen der arbeitsnehmernahen Stiftung sind neben Sara viele weitere Erstakademiker:nnen vertreten. Im Interview berichtet sie über das Stipendium, den Weg dahin und von ihren Erfahrungen als Stipendiatin.
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich für das Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung zu bewerben?
"Ich bin schon eine Weile gewerkschaftlich aktiv. 2022 bin ich in die Verdi eingetreten und weil ich dort dann ehrenamtlich aktiv war, wurde mir das Stipendium nahegelegt. Für mich selbst hätte ich nicht nach Stipendien gesucht, weil ich dachte, die kriegen eher Leute, die überragend in ihren Noten sind. Da hat mir das Selbstbewusstsein gefehlt und ich hätte nicht gedacht, dass ich die Person bin, die irgendeine Stiftung fördern möchte. Ich bin dann über die Gewerkschaft darauf hingewiesen worden, dass das Hans-Böckler-Stipendium etwas für mich sein könnte."

Wie läuft der Bewerbungsprozess für so ein Stipendium ab?
"Los geht’s mit einer Online-Bewerbung, in der man verschiedenste Angaben machen und Dokumente hochladen muss. Danach hat man Gutachtengespräche – klingt gruseliger als sie sind – mit Vertrauensdozent:ínnen und Stipendiat:innen, die bereits in der Stiftung sind. Wenn alles gut verlaufen ist, fährt man zu einem Auswahlgremium nach Düsseldorf. Alles ist möglichst demokratisch und beteiligend an die verschiedenen Statusgruppen, die es gibt, damit nicht nur die Stiftung allein entscheidet und die verschiedenen Gruppen, die es innerhalb der Stiftung gibt, beteiligt werden."
Wie wirkt sich das Stipendium auf deinen Studienalltag aus?
"Es ist finanziell natürlich entlastend. Man hat mehr Freiraum, sich zu engagieren, was mir sehr wichtig ist, um mich sowohl gewerkschaftlich weiterhin zu engagieren als auch hier in der Hochschule ein bisschen mitmischen zu können. Ich sitze hier in der Fachgruppe für Soziale Arbeit und das Stipendium ermöglicht mir das zum einen, aber bietet mir zum anderen auch Beratung und Austausch. Wenn im Studium irgendetwas nicht klappt und man Sorgen hat, dass sich der Studienverlauf verzögern könnte, wird man auch beraten. Es wird nicht nur kontrolliert. Es gibt aber auch die ideelle Förderung, bei der Seminare und Stiftungsveranstaltungen stattfinden. Dahin zu fahren und sich mit anderen Leuten auszutauschen, die auch in der Stiftung sind, ist total wertvoll."
Was kannst du hinsichtlich deiner Erfahrungen anderen Studierenden raten, die überlegen, sich für ein Stipendium zu bewerben?
"Traut euch. Es lohnt sich, es zu probieren. Ich sage immer: Wenn man es nicht probiert, hat man kein Stipendium und wenn man es probiert, hat man vielleicht ein Stipendium. Das ist schonmal eine bessere Situation als vorher. Gerade an die Personen, die wie ich, in einem Haushalt aufgewachsen sind, in dem man in der Kernfamilie die erste Person ist, die studiert – da traut man sich das dann schon weniger zu. Es gibt eben auch Stiftungen, die auch auf Engagement und nicht nur auf Leistungen schauen. Ich hätte es mir auch nicht zugetraut und habe das Stipendium bekommen."
Du überlegst, ob ein Stipendium für dich in Frage kommt? Dann komm zum Stipendien-Infonachmittag am 14. Januar ab 14:30 Uhr im Haus 14!
Infos zum Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit
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Interview & Foto: Phoebe Koschnieder
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