Fürs Stipendium: „Mit der eigenen Persönlichkeit überzeugen“
Stellt euch vor, ihr müsstest euch weniger Sorgen um die Miete oder andere Ausgaben machen und hättet mehr Zeit fürs Studium. Klingt gut, oder? Ein Stipendium beispielsweise kann finanziell entlasten und einen solchen Freiraum schaffen. Außerdem ermöglicht es, viele fachübergreifende Kontakte zu knüpfen.
Vita-Magdalena Wagenhuber studiert Journalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal und erhält ein Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Was gefällt dir besonders an deinem Studium?
Ich habe mich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden, weil das Journalismus-Studium hier in großen Teilen aus praktischen Seminaren und Zeiträumen für Praktika besteht. Diese Abschnitte des Studiums machen mir nicht nur viel Spaß. Ich denke auch, dass diese Erfahrungen für das spätere Berufsleben besonders wertvoll sind.
Hast du schon eine Idee, wie es danach weitergehen könnte?
Ich befinde mich gerade im 6. Semester. Momentan arbeite ich also auch schon an meiner Bachelorarbeit. Im Anschluss möchte ich aber gern noch einen Master machen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich für ein Stipendium zu bewerben?
Meine Schule hatte mich nach dem Abitur für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen und mich darüber informiert. Deshalb wusste ich bereits zu Beginn des Studiums, was Stipendien sind und wie sie funktionieren. Ein Professor hat mir dann aber das journalistische Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung empfohlen, weil es noch besser auf mein Studium zugeschnitten ist und mir nahe gelegt, mich dort zu bewerben. So bin ich dann zu meinem jetzigen Stipendium gekommen.
Wie war der Weg dahin?
Die Bewerbung für einzelne Stipendien ist zwar immer unterschiedlich, aber es werden oft ähnliche Dinge verlangt. Genauer beschrieben wird das auch auf den Webseiten der Stipendiengeber. Zunächst musste ich im Bewerbungszeitraum einige Unterlagen einreichen. Dazu gehörten Lebenslauf, Exposé zu Studien- und Berufszielen, Leistungsnachweise, ein Persönlichkeitsgutachten und ein Fachgutachten. Geeignete Bewerberinnen und Bewerber wurden dann zu einer Auswahltagung eingeladen. Dort musste ich zunächst einen Test zu politischem Allgemeinwissen und eine begründete Stellungnahme zu einem bestimmten gesellschaftlich relevanten Thema schreiben. Darauf folgte eine Gruppendiskussion mit Anderen und ein Einzelgespräch mit dem Auswahlkomitee. Ich war während meiner Tagung zwar ziemlich aufgeregt, aber am Ende hat es doch geklappt. Das Wichtigste ist, man selbst zu sein und das Komitee mit der eigenen Persönlichkeit zu überzeugen.
Wie wirkt sich das Stipendium auf dein Studium aus?
Ich erhalte monatlich eine Studienkostenpauschale von 300 Euro und ein Studienstipendium, welches zwar wie BAföG berechnet wird, aber im Gegensatz zu BAföG nicht zurückgezahlt werden muss. Das ist natürlich eine große finanzielle Entlastung und ermöglicht es mir, mich viel mehr auf mein Studium und meine Leistungen zu konzentrieren. Ich habe zum Beispiel auch mehr Zeit, um mich ehrenamtlich an der Hochschule als Matrikelsprecherin und als studentische Vertretung einem Berufungsausschuss zu engagieren. Außerdem fördert das Stipendium auch Auslandsaufenthalte. Nur mit dieser Förderung war es mir möglich, drei Monate lang ein Praktikum in Südafrika zu absolvieren.
Was zählt noch zur Förderung?
Dazu kommt noch eine ideelle Förderung, die für mich eigentlich noch wertvoller ist. In Fortbildungen, Seminaren und Studienreisen kann ich mein Wissen aus dem Studium anwenden und erweitern. Außerdem ermöglichen lokale Stipendiatengruppen einen tollen Austausch untereinander und schaffen ein Netzwerk, auf das ich mein Leben lang zurückgreifen kann.
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Aufgeschrieben von Vita-Magdalena Wagenhuber und Sophie Ehrenberg
Foto: Serafina Heerling
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