Betriebswirtschaftslehre verbindet man oft mit profitorientierten Unternehmen und weniger mit sozialer Gerechtigkeit und nachhaltigen Strategien. Doch das Business von morgen setzt auf Nachhaltigkeit und das auf verschiedensten Ebenen. Entsprechend verändert sich auch das Studium.

Die nächste Generation von Unternehmen

#Stendal
#Hochschulleben

„Ich studiere BWL“ – das können knapp 237.000 Studierende in Deutschland von sich sagen. Denn so viele junge Frauen und Männer haben sich im Wintersemester 2019/2020 für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre entschieden. Heißt das jetzt etwa, 237.000 Studierende aus gutem Hause, die stets im schicken Zwirn die Vorlesungen besuchen und vor allem schnelles Geld machen wollen, tummeln sich an deutschen Hochschulen? Wir alle kennen Studiengänge und daran geknüpfte Vorurteile, auch den klischeehaften Prototyp des BWL-Studierenden. Wohl kaum ein Studiengang ist frei davon. Während Studierende der Sozialen Arbeit nicht ohne Wollpullover, Jutebeutel und Latschen aus dem Haus gehen, besitzen Maschinenbau-Studierende Karohemden in jeder denkbaren Farbe und Informatiker sitzen am liebsten 24/7 vorm Rechner im abgedunkelten Raum. Diese Vorurteile haben natürlich wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Sie sind am Ende eben, was sie sind: Klischees. Gibt es doch genügend Beispiele in jedem Studiengang, die das Gegenteil beweisen.

Veränderung

Wer studiert oder studieren möchte, tut dies meist aus Überzeugung zum Fachgebiet und befriedigt damit ein Bedürfnis nach Wissen, nach Verwirklichung und nach Veränderung. Es geht darum, die Dinge anders zu machen als bisher. In jeder Generation gibt es den Moment des Aufwachsens, des Handelns. Sie sieht sich mit dem Erbe der Eltern und Großeltern konfrontiert, schlägt Alarm und fordert Veränderung. Die heutige Generation junger Menschen setzt sich vor allem für eine gerechtere Welt ein: Sie fordern ein neues Bewusstsein für unsere Erde und stehen für Klima-, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit auf.

Soziale Verantwortung

„Sustainability“ ist das Schlagwort. Mit Nachhaltigkeit verbinden wir in erster Linie Umweltschutz, Recycling, Landwirtschaft, Bio-Produkte und bewusste Ernährung. Doch Nachhaltigkeit ist weit mehr als das. Auch große Wirtschaftsunternehmen und mittelständische Betriebe sowie sozialwirtschaftliche Einrichtungen beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Dabei bewegt man sich nicht nur auf ökologischer Ebene; es geht ebenso darum, der sozialen Verantwortung gerecht zu werden und nachhaltige Unternehmensstrategien zu verfolgen. Denn Unternehmen werden heute anders geführt als noch vor 20 Jahren. Der Wandel ist schon da. Es ist an der Zeit, bestehende Strukturen zu ändern. Nur diejenigen Unternehmen, die nachhaltig agieren statt auf kurzlebige Trends zu setzen, werden zukünftig auch erfolgreich sein. Das erfordert wache Unternehmen, die bestimmte Dinge nicht als gegeben ansehen, sondern neue Lösungen für die Probleme dieser Welt finden wollen.

Im Studiengang Nachhaltige Betriebswirtschaftslehre der Hochschule Magdeburg-Stendal wird sich diesem Wandel intensiv zugewandt. Dabei folgt man dem Ansatz „Triple Bottom Line“, der innerhalb der Betriebswirtschaftslehre die verschiedenen Aspekte von Nachhaltigkeit zusammenfasst. Nachhaltigkeit fußt dabei auf drei Dimensionen: die ökologische, die soziale und die wirtschaftliche. Diese Dimensionen werden auch im Studiengang ganzheitlich betrachtet, um zukünftige Absolventinnen und Absolventen das Rüstzeug auf den Weg zu geben, Unternehmen durch die digitale und nachhaltige Transformation zu begleiten. Wer nun denkt, dass die klassische Betriebswirtschaftslehre dabei auf der Strecke bleibt, hat weit gefehlt. Man durchläuft ein grundständiges BWL-Studium mit klassischen Lehrveranstaltungen wie Wirtschaftsmathematik, Rechnungswesen und Marketing. Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das Studium. So werden Themen wie Ressourcenschonung, Abfallvermeidung, Corporate Social Responsibility oder Bereiche wie Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft immer wieder aufgegriffen.

Weitere Besonderheit: Bereits zu Beginn des Studiums entscheidet man sich für eine der drei Vertiefungsrichtungen Digital Business, Personalmanagement und Wirtschaftspsychologie. Innerhalb der Vertiefungsrichtung Digital Business lernen Studierende, wie Geschäftsprozesse zukünftig digitalisiert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei neue Technologien, die Prozesse effizienter gestalten. Im Bereich Sozialmanagement liegt der Fokus auf der Verantwortung sozialwirtschaftlicher Einrichtungen und deren Leitung, um bestmöglich auf die Besonderheiten im Gesundheits- und Sozialwesen vorbereitet zu werden. Die Vertiefung Personal & Organisation widmet sich Veränderungsprozessen in Unternehmen: Wie können Strukturen angepasst, Zusammenarbeit erleichtert und die Führung verbessert werden? Ebenso gehören Themen wie die Qualifizierung und Förderung des Personals dazu.

Wer möchte, kann also das ganze Paket haben: Die erfolgreiche Karriere und den Job mit Purpose, mit dem man wirklich etwas bewegen und seinen Beitrag für die Welt leisten kann. Und wer weiß, vielleicht wird damit dem Klischee des BWL-Studierenden zukünftig ein Ende gesetzt.

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