Mit sauberem Wasser für die Welt – Erfolg, der an der Hochschule begann
Martin Drewes und Martina Findling haben nicht nur an der Hochschule studiert, sondern hier auch die Grundsteine für ihren weiteren Lebensweg gelegt. Was als Projekt begann, das sie während des Studiums entwickelten und mit der Gründerförderung des Landes an der Hochschule umsetzten, ist mittlerweile zu einem erfolgreichen Unternehmen herangewachsen, dessen Technologien weltweit zum Einsatz kommen.
Der Wunsch, eine wasserkraftbasierte Anlage zur Gewinnung von Trinkwasser aus Oberflächenwasser sowie Industrie- und Prozesswasser zu entwickeln – völlig autark, ohne Strom und ohne Eingriffe in die Natur –, entstand während Martins Zeit als Bundeswehrsoldat. In seinen Auslandseinsätzen erlebte er hautnah, wie schwierig der Zugang zu sauberem Trinkwasser sein kann. Diese Erkenntnis ist heute Triebfeder für das Wolmirstedter Unternehmen Inflotec.

Basislager Hochschule
Alles begann mit der Entscheidung, an der Hochschule Magdeburg-Stendal zu studieren. Martin Drewes machte 2017 seinen Masterabschluss in Maschinenbau, Martina Findling schloss bereits 2013 ihren Bachelor in BWL ab. Kennengelernt haben sie sich „durch einen glücklichen Zufall“, wie Martin berichtet: „Einer meiner Hochschulkontakte hat mir damals von Martina erzählt. Die Person wusste, dass wir beide Gründungspläne hatten. Martina kam dann wie ein Wirbelwind in mein Leben.“ Martina ergänzt: Schon in den ersten Gesprächen habe sie gemerkt, dass es passt. „Wir sind wie ein Puzzle, dessen Teile perfekt ineinandergreifen.“ Martins Kopf sprudelt vor Ideen, aus denen Produkte entstehen – und Martina versteht es, diese zu vermarkten.
Türöffner Gründer- und Transferförderung
„Die Hochschule hat uns alle Türen geöffnet“, erinnern sich beide. Unterstützung kam vom Team von gründet – Gründer- und Transferförderung der Hochschule. Dort gibt es neben fundierter Gründungsberatung auch regelmäßig Workshops und Veranstaltungen rund um das Thema Selbstständigkeit.
Dank gründet erhielten die beiden nicht nur materielle und personelle Unterstützung aus dem Fachbereich Maschinenbau, sondern auch aus den Bereichen Wasserwirtschaft, Elektrotechnik und Industriedesign. „Das war wegweisend“, betont Martin. Martina ergänzt: „Für uns wurde sogar eine Internetseite entwickelt – und der Support beim Produktdesign führte dazu, dass wir bereits im Sommer 2017 die Jury von BESTFORM überzeugten und beim Landeswettbewerb der Kreativwirtschaft gemeinsam mit dem Industriedesigner Martin Deutscher den 1. Platz belegten.“
Beide berichten, ihr Mentor – Prof. Dr.-Ing. Christian-Toralf Weber – habe ihnen viele Türen geöffnet. Der Kontakt zu ihm und zur Hochschule ist bis heute erhalten geblieben, etwa für gemeinsame Forschungsprojekte. Die top ausgestatteten Labore stehen den Alumni weiterhin offen. Und wenn sie nicht selbst an der Hochschule forschen, kommt sie zu ihnen – in Form von Praktikant:innen oder Studierenden, die ihre Abschlussarbeiten zu firmenrelevanten Themen schreiben. Ein Gewinn für beide Seiten.

Learnings aus der Hochschulzeit
Nicht aufgeben, dranbleiben und über den Tellerrand schauen, bis eine Lösung gefunden ist – dieses Denken haben sie an der Hochschule verinnerlicht. „Da gab es eine Aufgabe, wir sollten sie lösen“, erinnert sich Martin. Im Kundenkontakt sei es heute nicht anders: „Wir finden immer einen Weg, Wasser aufzubereiten – auch wenn die Ausgangslage vollkommen neu ist“, ergänzt Martina.
Neben der Fähigkeit, frei zu denken, nehmen die Alumni viele positive Erinnerungen an die familiäre Atmosphäre und den wertschätzenden Umgang auf Augenhöhe mit. „Das galt nicht nur für die Lehrenden, sondern auch für viele andere Hochschulangehörige“, ergänzt Martin. „Es gab viele Räder im Getriebe unseres Gründungsprozesses, die dazu beigetragen haben, dass wir heute als Tochtergesellschaft der GETEC Energie Holding GmbH mit Siebenmeilenstiefeln voranschreiten.“
Happy Birthday und ein Lebenstipp
Martins Fachbereich, Ingenieurwissenschaften und Industriedesign, feiert gerade sein 20-jähriges Jubiläum – eine Gelegenheit für ihn, Danke zu sagen und das Wort an die Lehrenden zu richten: „Macht weiter so, gebt den Studierenden euer umfassendes Wissen mit und bleibt so nahbar!“
Martina richtet sich an die nachfolgenden Studierenden: „Seid offen für alles, trefft Entscheidungen und steht dazu. Das Leben ist wie eine Achterbahnfahrt. Manchmal ist die Konsequenz eben eine Talfahrt, das ist ganz normal. Doch je häufiger man auf und ab fährt, desto stärker wird man.“

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Aufgeschrieben von Mady Host