Probieren geht Hand in Hand mit Studieren – Praktika im Studium

#Magdeburg     #Stendal     #Studieren     #Praktikum     #Praxiserfahrung

Die Hochschule Magdeburg-Stendal zeichnet sich in ihrem Studienangebot durch eine besondere Nähe zur Praxis aus. Kein Wunder also, dass Praktika – im In- oder Ausland – in vielen Studiengängen integriert sind und wertvolle Praxiserfahrungen für die berufliche Karriere der Studierenden ermöglichen. Aber welche Chancen bringen sie und was sollte man bei der Bewerbung beachten? Die Studentinnen Kristina Petermann und Annika Eichhorn sowie Doreen Falke-Schröder vom Praxisbüro der Hochschule in Stendal sprechen über ihre Erfahrungen.

Zum Thema Praktika im Studium hat Doreen Falke-Schröder vom Stendaler Büro für Regionalkontakte der Hochschule Magdeburg-Stendal eine klare Meinung: „Wir sind eine Hochschule für angewandte Wissenschaften. Ich finde Praktika essenziell. Und ich muss sagen, dass meine Erfahrungen zeigen, dass natürlich erfolgreiche schöne Praktika oftmals die Studienwahlentscheidung untermauern“.

Individuelle Einblicke


Das kann Annika Eichhorn bestätigen. Sie studiert in Stendal den Master Kindheitswissenschaften und Kinderrechte. Vor dem Studium hatte sie bereits ein Schülerpraktikum in einer Kita und ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Kinder- und Jugendwohngruppe absolviert. In ihrem Bachelorstudium in Stendal kamen dann noch eine Hospitation im Jugendamt und ein Praxissemester im Bundesfamilienministerium dazu. „Ich habe im Grunde genommen relativ viele Bereiche der Kinder und Jugendhilfe kennengelernt und habe deswegen einen recht guten Überblick, was man alles machen kann“, sagt die 24-Jährige. Aus diesen Erfahrungen heraus könnte sie sich eine Mischung aus Bürojob und direkter Projektarbeit für ihren späteren Job vorstellen, zum Beispiel in einer NGO (Non-Governmental Organization).

Genau für diesen Überblick schätzt Annika Praktika: „Man bekommt Einblicke in Aufgabengebiete oder Arbeitsfelder, wo man sich potenziell später sieht oder bei denen man vielleicht auch am Anfang gar nicht gedacht hätte, dass man da hingehen möchte“. Deswegen findet sie es auch gut, dass Pflichtpraktika im Studium enthalten sind, inklusive von Vorbereitungs- und Begleitseminaren.

So war es auch bei Kristina Petermann. Sie ist Studentin im Bachelorstudiengang „Internationale Fachkommunikation und Übersetzen“ und war für sechs Monate in einer Sprachschule in Dublin Praktikantin im Eventmanagement. Vorher hatte die 23-Jährige noch nie in dieser Richtung gearbeitet. Nach diesem Praktikum arbeitet sie momentan im Veranstaltungsmanagement der Hochschule Magdeburg-Stendal und kann sich diese Berufsrichtung auch für ihre Zukunft vorstellen.

„Es hat mich sehr begeistert. Ich habe immer gesagt, ich werde dafür bezahlt, Touristin zu sein“, erzählt Kristina. So hatte sie auch die Chance, während ihres Auslandspraktikums viele Sehenswürdigkeiten von Irland zu erleben: die Klippen in Nordirland, Belfast, Galway. „Ich glaube, ich kann ganz confidently sagen, dass ich im Vergleich zu meinen Kommilitonen am meisten von dem Ort gesehen habe, wo ich war.“

Ein Auslandspraktikum war in ihrem Studiengang verpflichtend. Bei der Finanzierung können Stipendien und Fördergelder unterstützen. Neben einem Vorbereitungskurs im Studium und einer Informationsveranstaltung des International Office der Hochschule war Kristina bei der Vorbereitung vor allem dem Erasmusbüro dankbar: „Das ist sehr wichtig, dass man sich dort informiert und rechtzeitig alles anmeldet. Denn ohne dieses Erasmus-Geld hätte ich das nie bezahlen können. Es ist erstaunlich, was die EU durch diese Finanzierung für Studierende möglich macht."

Aber wie findet man überhaupt eine passende Praktikumsstelle?


Das Praxisbüro in Stendal unterstützt beispielsweise mit einer umfangreichen Datenbank bei der Suche nach Praktikumsadressen. Außerdem können das Career Center der Hochschule Magdeburg-Stendal, die Lehrenden der Hochschule mit ihren sehr guten Kontakten zu Unternehmen und Organisationen oder auch die studentischen Mentoren und Mentorinnen der Hochschule weiterhelfen.

Auf der Suche nach dem richtigen Praktikum sollten Studierende laut Doreen Falke-Schröder offen sein für große Chancen, aber auch realistisch an die Sache herangehen. Denn ein Praktikum muss natürlich auch finanziell leistbar sein und persönlich passen. Die Stendaler Hochschulmitarbeiterin sagt: „Wichtig ist natürlich, dass man sich fragt, wo würde ich mich gerne beruflich sehen. Ich finde es immer wichtig, erst einmal zu träumen, dann aber auch einen Plan B zu haben.“ Auf diesem Weg hilft die Hochschule mit umfangreichen Unterstützungsangeboten und langjähriger Expertise.

Für die Bewerbung sei es wichtig, sich Mühe mit dem Lebenslauf und dem Anschreiben zu geben. „Wer sich gar nicht bewirbt und es nicht versucht, hat sowieso keine Chance“, sagt Doreen Falke-Schröder. Im nächsten Schritt sollte man für ein erfolgreiches Praktikum die Aufgaben und Rahmenbedingungen so gut wie möglich mit der Arbeitsstelle absprechen. Vielleicht ergeben sich auch spannende Chancen wie Weiterbildungen während des Praktikums.

Ganz wichtig: auch auf die Länge des Praktikums achten. Annika hat bei ihren verschiedenen Praktika mit vier beziehungsweise zwanzig Wochen Länge verschiedene Erfahrungen sammeln können: „Das Hospitationspraktikum ist eher ein „über die Schulter gucken“, während man bei dem längeren Praxissemester eher die Möglichkeit hat, auch selbst größere Aufgaben zu übernehmen.“  Vor allem dieses eigenständige Arbeiten sei wichtig als Vorbereitung für den späteren Berufsweg. „Ich kann direkt erleben, was meine Handlungen und das angewendete Wissen bewirken können. Und wir werden nach dem Studium nicht so ins kalte Wasser geworfen.“

Kristina hat vor allem geschätzt, im Praktikum die ergänzenden Soft Skills und Arbeitskompetenzen zu dem Wissen aus dem Studium zu trainieren, erzählt sie. Dazu gehörten verschiedene Herausforderungen: Während der Stadtführungen in Dublin die Aufmerksamkeit auf sich zu halten, Autoritätsperson zu werden, alle Typen von Menschen zu unterhalten und sich auf sie anzupassen. „Dieses Menschliche kannst du nie von einem Buch lernen“. Erfahrungen im Praktikum zu sammeln empfiehlt Kristina deswegen allen, die es einrichten können. „Ich würde sagen, es ist unglaublich wichtig, mal in einer Situation zu sein, die man noch nicht kennt. Dann merkst du auch, dass man das schaffen kann.“

Unser Tipp!

Kontakte zu möglichen Praktikumsunternehmen bietet die alljährliche Firmenkontaktmesse der Hochschule Magdeburg-Stendal. Zahlreiche Arbeitgeber:innen präsentieren sich mit ihrem umfangreichen Portfolio und informieren über Arbeitsmöglichkeiten, Praktika oder auch Themen für Abschlussarbeiten. Die nächsten Firmenkontaktmesse findet am 21. Mai 2025 auf dem Campus in Magdeburg statt.

Text: Anna Andra Ittner
Fotos: Anna Andra Ittner & Matthias Piekacz

Aktuelles

Probieren geht Hand in Hand mit Studieren – Praktika im Studium

Jetzt lesen

Studium war Gamechanger

Jetzt lesen

Sprache sichtbar machen

Jetzt lesen