Von Magdeburg ins große TV-Studio": Im Gespräch mit Journalismus-Studentin Salma

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Von Japan nach Deutschland: Eine Studentin erzählt von Kulturwandel und neuen Erfahrungen

Die Hochschule Magdeburg-Stendal steht für Vielfalt – auch kulturell. Wer zum Studieren ins Ausland geht, begibt sich nicht nur auf eine geografische, sondern vor allem auf eine persönliche Reise. Riko Ogami (21) hat im Spätsommer 2024 ihre Heimat Japan verlassen, um in Deutschland als Austauschstudentin im Bachelor „Language and Communication in Organizations“ zu studieren. In einem Land, das in vielem das Gegenteil ihrer Heimat ist, begegnet sie im Alltag Überraschungen, Herausforderungen und neuen Seiten an sich selbst.

Riko hat sich bewusst für Deutschland entschieden. Nicht nur wegen des Studiengangs, sondern auch wegen der Sprache. „Deutsch ist in Japan nicht so weit verbreitet - ich wollte es versuchen. Außerdem wollte mit vielen verschiedenen Menschen sprechen, das passt zu meinem Studium“, erzählt sie.

Bevor sie an der Hochschule Magdeburg-Stendal mit dem Studium begann, besuchte sie zunächst eine Sprachschule in Düsseldorf. Heute steht sie kurz vor dem Ende ihres ersten Studienjahres.

Bevor ihre eigene Show aufgezeichnet wurde, durfte sie einen Tag lang ihre Vorgängerin begleiten. "Das war sehr aufregend. Man hört plötzlich Tommi Schmitts Stimme auf dem Flur, dessen Podcast ich seit Ewigkeiten höre, oder Jokos markantes Lachen." Als dann die Liveband das Intro spielte, kullerten die ersten Tränen. "Ich konnte nicht fassen, dass ich wirklich hier sitzen darf."

Parallel zu ihrem Weg ins Fernsehen hat sich Salma auf Social Media eine beachtliche Reichweite aufgebaut. Über 120.000 Menschen folgen ihr auf TikTok, wo sie authentische Einblicke in ihren Alltag als Studentin gibt. "Ich filme einfach, wenn ich eine Idee habe – auch mit Haube auf dem Kopf oder Pickelcreme im Gesicht", lacht sie. Diese Authentizität kommt an: Als sie beispielsweise auf der Immatrikulationsfeier der Hochschule erfährt, dass sich Erstsemester auch wegen ihr für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden haben, ist sie sichtlich gerührt. "Das ist total süß", sagt sie verlegen, "Ich würde die Personen gerne mal kennenlernen und mit ihnen reden."

Im siebten Semester schreibt sie jetzt ihre Bachelorarbeit – passenderweise über "Influencer in der Nachrichtenvermittlung". Wenn sie über die Verbindung zwischen klassischen und neuen Medien spricht, wird sie nachdenklich: "Social Media kann sehr anstrengend sein. Viele unterschätzen, wie viel Arbeit dahintersteckt." Bei Unsicherheiten tauscht sie sich mit anderen Content Creators aus.

"Das Schöne ist, dass meine Livestreams sich wie eine Wohlfühloase anfühlen", erzählt sie von ihrer Social-Media-Präsenz. "Da sind manchmal 70 Leute drin, und es fühlt sich an wie ein gemütlicher Abend mit Freunden." Trotz ihres Erfolgs ist sie auf dem Boden geblieben. "Ich bin genauso wie bei null Followern, das hat mich nicht verändert", winkt sie ab. "Nur dass ich jetzt weiß, wie man besser spricht – und wie anstrengend Social Media sein kann."

Die Herausforderung, Studium, Social Media und TV-Auftritt unter einen Hut zu bringen, war nicht immer einfach. Besonders die Zeit zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung der Show stellte sie auf die Probe: "Ich durfte ja nichts erzählen. Das ist so schwer, wenn man journalistisch affine Freundinnen hat und man möchte ihnen unbedingt sagen: 'Ihr glaubt nicht, wo ich war!'"

Dennoch ist für sie klar: "Ich wollte Social Media nie hauptberuflich machen", sagt sie bestimmt. "Ich habe Angst, dass es mir dann den Spaß nimmt." Stattdessen sieht sie ihre Online-Präsenz als perfekte Ergänzung zu ihrem Journalismus-Studium.

Die Kombination aus fundiertem Journalismus-Studium und praktischer Social-Media-Erfahrung scheint für Salma der richtige Weg zu sein. Der dritte Platz in der Show war dabei nur der Anfang: An Joko Winterscheidt hat sie schon eine Einladung für die Zukunft ausgesprochen – in zehn Jahren darf er ihre eigene Show stehlen.

 

 

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Aufgeschrieben und fotografiert von Lea-Sophie Schubert.

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