Am 28.10.2022 feierte der Studiengang mit Gästen sein 25-jähriges Bestehen
Gebärdensprachdolmetschen bewegt dich, wenn:
Das Studium bereitet dich durch eine wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Ausbildung darauf vor, in einer Vielzahl von Situationen zwischen hörenden Menschen und tauben bzw. hörbehinderten Menschen, die in ihrem Alltag die Deutsche Gebärdensprache nutzen, zu dolmetschen. Professionelle Dolmetscher:innen haben dabei nicht nur die Aufgabe, Inhalte von einer Sprache in die andere zu übertragen. Sie benötigen außerdem fundierte kulturelle Hintergrundkenntnisse, linguistisches Wissen sowie Strategien zum Dolmetschprozess. Diese Inhalte erwarten dich im Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Studieninhalte
Die Grundlage des Dolmetschens ist das Beherrschen mindestens zweier Sprachen. Bereits im ersten Semester beginnen die Studierenden die Deutsche Gebärdensprache in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen und mit verschiedenen Schwerpunkten zu erwerben. Das Curriculum orientiert sich dabei am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GERS), sodass Studierende im Studium schrittweise Sprachkenntnisse bis zur Niveaustufe B2/C1 erlangen. So können Absolvent:innen in ihrem Berufsalltag auf eine fundierte Sprachkompetenz in der Deutschen Gebärdensprache zurückgreifen und diese weiter ausbauen.
Um zwischen zwei Sprachen professionell dolmetschen zu können, genügt eine praktische Sprachkompetenz nicht aus - eine Reflexion auf theoretischer Ebene ist unabdingbar. Daher werden in den ersten drei Semestern linguistische Grundlagen sowohl in der Deutschen Gebärdensprache als auch in der Deutschen Laut- und Schriftsprache behandelt. Die Studierenden setzen sich mit theoretischen Aspekten auseinander, lernen Fachbegriffe kennen und werden mit Forschungsmethoden bekannt gemacht.
Da es im Dolmetschprozess bei weitem nicht nur darum geht, Inhalte von einer Sprache in die andere zu übertragen, bekommen Studierende einen Einblick in kulturelle Hintergründe tauber Menschen und lernen Normen, Werte und Traditionen der Taubengemeinschaften kennen. Diese Themen werden im wissenschaftlichen Diskurs im Rahmen von Lehrveranstaltungen zu Deaf Studies vertieft, hinterfragt und diskutiert.
Nach der Vermittlung von Grundlagen in den ersten drei Semestern erfolgt eine erste Auseinandersetzung mit möglichen Themenbereichen, die im Rahmen eines Projektes eigenständig erforscht werden können. Die Bachelor-Arbeit kann an das gewählte Thema sowie die bereits geleistete Arbeit anknüpfen.
Nachdem Grundlagen in der Sprachkompetenz gelegt sind, wenden sich die Studierenden im dritten Semester theoretischen und praktischen Aspekten des Dolmetschens zwischen Deutscher Laut-/ Schriftsprache und Deutscher Gebärdensprache zu. Im Laufe der nächsten Semester beschäftigen sie sich mit translationswissenschaftlichen Ansätzen, praktischen Dolmetschübungen und den unterschiedlichen Einsatzbereichen im Berufsalltag.
Im siebenten Semester bearbeiten die Studierenden einen Themenbereich des Dolmetschens im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit, bevor sie dann im achten und letzten Semester ein Praxissemester absolvieren. In dieser Zeit sollen die angehenden Dolmetscher:innen einen realistischen Einblick in ihren späteren beruflichen Alltag bekommen und ihr erworbenes Wissen in der Praxis anwenden.
Im Rahmen sogenannter Ergänzungsfächer können sich die Studierenden breit gefächertes Wissen aneignen. Gewählt werden kann zwischen Fächern,
- die den Dolmetschprozess unterstützen (Sprechtraining, Rhetorik, Gedächtnistraining),
- die den Prozess um einige Aspekte erweitern (Körpertraining, Pantomime und Schauspielkunst) oder
- die neue Sprach(formen) einführen (Kommunikation mit Taubblinden, International Sign, Fremdgebärdensprachen, Englisch).
Außerdem können Studierende in den ersten vier Semestern je ein passendes Modul u. a. aus den Sozialwissenschaften wählen. Ziel der so genannten Bezugswissenschaften ist es, Einblicke in andere wissenschaftliche Bereiche zu gewinnen und dieses erlangte Wissen im späteren Berufsalltag nutzen zu können.
Voraussetzungen
Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Für die Studienplatzvergabe wird ein Zulassungsverfahren durchgeführt. Das Ergebnis eines fachspezifischen Studierfähigkeitstest wird dabei berücksichtigt. Informationen findest du hier: Satzung zur Durchführung des Auswahlverfahrens 16/2022
Zulassungsvoraussetzung ist grundsätzlich der Nachweis über die Hochschulzugangsberechtigung in Form der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife (Abitur), der Fachhochschulreife oder vergleichbarer Abschlüsse.
Um als Gebärdensprachdolmetscher:in tätig zu werden, sind gutes Hör- und Sehvermögen sowie eine gute Aussprache erforderlich. Sollten Einschränkungen in diesen Bereichen vorliegen, wird die Aufnahme des Studiums nicht empfohlen. In Zweifelsfällen setze dich bitte mit der Studienfachberatung in Verbindung.
Zusätzlich sind als studiengangsspezifische Voraussetzung Grundkenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache im Umfang von 60 Unterrichtsstunden nachzuweisen.
Die Absolvierung des Lehrgangs über 60 Unterrichtseinheiten (UE) in Deutscher Gebärdensprache wird bei folgenden Anbietern empfohlen:
- Gebärdenmanufaktur Halle/Saale
- Gebärdensprachschule manimundo bietet einen Online-Kurs zur Erlangung eines A1 Zertifikates an. (Dieser Kurs beinhaltet mehr als für die Zulassung zum Studiengang Gebärdensprachdolmetschen nachzuweisen ist.)
- Gebärdensprachschule “Lebendige Gebärden” Die Gebärdensprachschule “Lebendige Gebärden” bietet DGS-Kurse online an. Zum Erreichen von 60 UE können mehrere Kurse belegt werden, zum Beispiel 30 Sitzungen à 90min.
- GebärdenVerstehen bietet einen studienvorbereitenden Online-Kurs an. Sie können mit der Firma Kontakt aufnehmen und über ein passendes Angebot für sie sprechen.
Es sei darauf hingewiesen, dass auch Angebote andere Anbieter den Voraussetzungen gerecht werden und die Unterrichtseinheiten nicht zwingend bei den genannten Anbietern absolviert werden müssen. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass die Eignung eines anderen Kurses erst geprüft werden muss.
HOCHSCHULZUGANG
Für die Zulassung zu einem Studium ist der Nachweis einer in Deutschland anerkannten Hochschulzugangsberechtigung zu erbringen.
Tipp: Um zu prüfen, ob Ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland anerkannt wird, können Sie die Zulassungsdatenbank des DAAD nutzen. Dort finden Sie Informationen zu mehr als 130 Ländern, auch in englischer Sprache. Noch detailliertere Informationen zu allen Ländern finden Sie im Infoportal zu ausländischen Bildungsabschlüssen (anabin) (Infos nur auf deutsch verfügbar).
Zusätzlich sind als studiengangsspezifische Voraussetzung Grundkenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache im Umfang von 60 Unterrichtsstunden nachzuweisen.
SPRACHKENNTNISSE
Die notwendigen Deutschkenntnisse können durch folgende Nachweise erbracht werden:
- Goethe-Zertifikat C2
- DSD II (Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz)
- DSH II (Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang)
- TestDaF (mindestens 16 Punkte & mindestens Niveaustufe 3 in den Teilprüfungen)
- TELC Deutsch C1 Hochschule
- ÖSD C2 (Österreichisches Deutschzertifikat)
- die bestandene Feststellungsprüfung an einem Studienkolleg
Zusätzlich sind Grundkenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache im Umfang von 60 Unterrichtsstunden nachzuweisen.
STUDIENKOLLEG
Wenn Ihnen die Aufnahme eines Studiums mit Ihren Zeugnissen nicht möglich ist, wenden Sie sich bitte an ein Studienkolleg.
Die Hochschule Magdeburg-Stendal verfügt nicht über ein eigenes Studienkolleg. Das zuständige staatliche Studienkolleg in Sachen-Anhalt befindet sich an der Hochschule Anhalt, Standort Köthen. Zudem gibt es mit dem Europäischen Studienkolleg der Wirtschaft (ESKW) eine private Einrichtung in Magdeburg, die ausländische Studieninteressierte gezielt auf ein Studium in Deutschland vorbereitet.
Für den Studiengang Gebärdensprachdolmetschen sind folgende Kurse möglich:
- W-Kurs für sozial- und wirtschaftswissenschaftlich Fächer
- SW-Kurs für sozialwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Fächer
- S-Kurs für sprachliche Fächer
- G-Kurs für geisteswissenschaftliche Fächer
- G-/S-Kurs für geisteswissenschaftliche und sprachliche Fächer
BEWERBUNG
Die Prüfung ausländischer Bildungsnachweise erfolgt durch uni-assist e.V..
Informationen finden Sie auf der Webseite von uni-assist.
Bewerbungsfrist bei uni-assist: 31. Mai.
Bewerberinnen und Bewerber, die ein Studium an der Hochschule aufnehmen, können die Rückerstattung der angefallenen Gebühren für eine Bewerbung über uni-assist bei der Hochschule beantragen.
Bitte bewerben Sie sich direkt über das Online-Bewerberportal der Hochschule, wenn
- Ihre Zeugnisse bereits geprüft wurden und ein Hochschulzugang anerkannt wurde oder
- Sie die Feststellungsprüfung an einem Studienkolleg bestanden haben.
Perspektiven
EINSATZBEREICHE UND TÄTIGKEITSFELDER
Absolvent:innen des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen sind als – häufig freiberuflich tätige – Dolmetscher:innen in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten anzutreffen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo hörende Menschen und taube/hörbehinderte Menschen, die die Deutsche Gebärdensprache nutzen, zusammentreffen und Kommunikation ohne Dolmetscher:in nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Diese Einsatzbereiche umfassen: Arbeitsleben, Aus- und Weiterbildung sowie Studium, Gesundheitswesen, Behörden, Justizwesen, Kulturbereich oder Medien.
KARRIEREWEGE VON ABSOLVENT:INNEN
Zum Interview mit Absolventin Stefanie Sens: Am Leben ganz nah dran
"Mit den Händen erzählen" - Magdalena über ihr Studium des Gebärdendolmetschens
Studienfachberatung
Du hast konkrete Fragen zum Studiengang?
Dann wende dich gern an die Studienfachberatung.

Studienfachberatung
Prof. Dr. Okan Kubus

Scout
Sanja Ude
Was sagen unsere Studierenden?
Die Meinung unserer Studierenden ist uns sehr wichtig. Anhand allen Feedbacks, das wir erhalten,
bemühen wir uns ständig, die bestmöglichen Lern- und Lebenserfahrungen zu schaffen.
Darauf sind wir stolz.
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Du hast noch Fragen?
Du hast noch Fragen zum Studium oder bist dir noch unsicher, welche Möglichkeiten du hast?
Unsere Studienberatung ist für dich da.
