Welcome to Magdeburg and Stendal
Ein Studium im Ausland ist nicht nur ein großes Abenteuer, sondern kann auch ein echter Karriereboost sein. Deutschland ist für viele Studierende eine attraktive Wahl. Die Bildungsabschlüsse genießen eine hohe Anerkennung und die Studienkosten sind vergleichsweise gering. An der Hochschule Magdeburg-Stendal treffen mittlerweile mehr als 300 junge Menschen aus rund 50 Nationen in den Seminaren und Hörsälen aufeinander.
Trotz dieser Vielfalt teilen internationale Studierende häufig ähnliche Fragen und Herausforderungen, wenn sie in Deutschland ankommen und ins Studium starten. Das erste Mal ein eigener Haushalt, Nebenjob, neue Stadt, neue Freunde – auch für deutsche Studierende ist das oft eine große Umstellung. Für internationale Studierende kommt oft noch eine neue Sprache, ihnen bisher unbekannte Alltäglichkeiten, vielleicht Heimweh und – nicht zu vergessen – die deutsche Bürokratie und Visa-Stress zum Studienalltag und Lerndruck hinzu. Harkamal Singh und Francesca Pinamonte berichten von ihren Erfahrungen und davon, was ihnen besonders geholfen hat die verschiedenen Herausforderungen zu meistern und sich an der Hochschule einzuleben.

Francesca Pinamonte wurde schon in ihrer Kindheit mit den Folgen des Klimawandels in ihrem Heimatort Venetien konfrontiert. Sie möchte einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten und praktische Lösungen für Herausforderungen des Klimawandels finden. Dieses Interesse hat sie an die Hochschule Magdeburg-Stendal geführt, denn hier fand sie bei ihrer Onlinerecherche den englischsprachigen Bachelor-Studiengang StREaM, kurz für Sustainable, Resources, Engineering and Management. Der Studiengang verbindet Teile des Wirtschaftsingenieurwesens mit BWL und Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung für Industrie und Gesellschaft: „I wanted to study something about sustainability and this program is mostly more sustainabilities. So these I really appreciate and also I like that it`s a university of applied science. So it`s a little bit more practical, they try to give us some more practical insights, for example, last semester we had a projekt with a company that make me realise how is the real work“. Neben dem Inhalten und dem Lehrkonzept, schätzt Francesca auch den diversen Austausch mit anderen Studierenden in ihrem Studiengang. „ It’s interesting, because you can really hear different perspectives from different people, that come from different parts of the world. So, it’s really interesting to see a different point of view on issues and topics that we have both in class and also in our personal”. Dabei hat die Hochschule für Francesca noch mehr zu bieten, zum Beispiel eine sehr ansprechende Campus-Atmosphäre: „I like spending time with my friends that I got to know here and I like also that it’s not so stressful, like the environment is not so stressful, so you have lectures but you will serve many times in which you can a little bit relax, for example, here on the campus that is very green”.
Harkamal Singh zog es nach seinem Abitur in der indischen Hauptstadt Mumbai erst mal in die weite Welt. Bei seiner Suche nach einem passenden Studienort erfuhr er von Magdeburg. Deutschland ist als Industrieland besonders für Technikinteressierte spannend und genießt ein hohes Ansehen. Sein erstes Ziel war zwar nicht die Hochschule Magdeburg-Stendal, jedoch überzeugte auch ihn das praxisbezogene Lehrkonzept später für sein Bachelor-Studium Mechatronische Systemtechnik mit Spezialisierung auf erneuerbare Energien von der Universität an die Hochschule zu wechseln. Seine Dozenten und Dozentinnen vermitteln nicht nur das theoretische Fachwissen, sondern teilen auch wichtige Erfahrungen aus der Berufspraxis. Außerdem gefällt Harkamal die Zusammenarbeit mit Kommilitonen aus anderen Fachbereichen: „An der Hochschule findet interdisziplinäres Arbeiten statt, das heißt ich arbeite in Projekten nicht nur mit Leuten zusammen, die auch Mechatronik studieren, sondern auch mit denen, die Maschinenbau, Elektrotechnik oder Industrial Design studieren. Wenn ich mit so vielen Menschen arbeite, dann entwickle ich eine sehr wichtige Kompetenz“. Außerdem kann er das Wissen aus den Seminaren auch direkt in seinem Nebenjob anwenden.
Die Möglichkeit selbstständig zu leben und neben dem Studium auch einen fachbezogenen Job auszuüben, schätzt er genauso wie die verschiedenen Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die es in Magdeburg für Studierende gibt. Auch wenn zum Beispiel Heimweh für ihn persönlich weniger ein Thema war, hat er viele Freunde, die sehr damit zu kämpfen hatten.
Die erste Woche in Magdeburg war auch für Francesca etwas einschüchternd: „I was a little bit shocked because I was supposed to have two roomates, but they were not there yet. And the first week I was completely by myself, so it was a little bit traumatic at first. But then I slowly got used to it, like I started decorating my room, so that I could feel a little bit more like home and this for sure helped. And then the welcome week with our program started and that`s for sure something that helped me, because I got to know all the students that gonna starting with me and yeah,it took quite a little bit to adjust, but it`s doable in a few month“.

Beratungsangebote für Studierende
Die vielen Veränderungen, die ein Auslandsstudium mit sich bringt, sowie der allgemeine Studiumsstress können eine emotionale und psychische Belastung sein. In Magdeburg gibt es dafür verschiedene Hilfsangebote für Studierende, die Harkamal sehr empfiehlt. Zum Beispiel die Psychosoziale Studierendenberatung des Studentenwerks, kurz PSB, oder die Hochschulambulanz, bei der Psychologiestudenten Sprechstunden für andere Studenten in Magdeburg anbieten. Das Wissen, nicht alleine da zu stehen, und Ansprechpersonen für unterschiedlichste Fragestellungen und Herausforderungen zu haben, ist für Harkmal ein bedeutender Mehrwert, für den er sehr dankbar ist und den er jedem nahelegen möchte. Auch Francesca plädiert dafür, sich nicht zu schnell entmutigen zu lassen und die verschiedenen Hilfsangebote anzunehmen, wenn sie gebraucht werden: „Don´t be afraid if at first you feel a little bit uncomfortable, that`s normal, and also don`t be afraid to ask for help. For example, if you are struggling with some bureaucratic things here in Germany, which is pretty complicated sometimes, don`t be afraid to ask for help, there are plenty of people that can help you“.
Für Fragen rund um das Studium und die richtige Studiengangwahl oder vielleicht auch Studiengangwechsel steht die Studienberatung zur Verfügung. Für besondere Anliegen von internationalen Studierenden, ist das International Office eine passende Anlaufstelle. Dort gibt es unter anderem Informationen zum Thema Visum, Wohnungssuche, Finanzierung, Krankenversicherung oder Eröffnung eines Bankkontos und Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis. Auch die Hochschulscouts und Mentoren der jeweiligen Fachbereiche sowie die Buddys der Hochschule Magdeburg-Stendal sind für einen da. Harkamal und Francesca sind beide als Buddys im Buddyprogramm der Hochschule Magdeburg-Stendal aktiv und betreuen als solche neue internationale Studierende in ihren ersten Wochen an der Hochschule.

Nicht nur als Buddy ist Francesca sehr engagiert, sondern auch als Mitglied bei der „Climate Justice Group Magdeburg“ der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und im Studierendenrat und im Fachschaftsrat Ingenieurwissenschaften und Industriedesign. Zudem demonstriert sie bei Fridays for Future, ist Mitorganisatorin der dritten Studierendenkonferenz CEEMS (Civil and Environmental Engineering and Material Science) und arbeitet in der SPiRIT Forschungsgruppe der Hochschule.
Auch Harkamal engagiert sich viel ehrenamtlich neben seinem Studium, zum Beispiel beim Footsharing als Lebensmittelretter oder als Nachbarschaftshelfer, indem er Menschen bei Arztbesuchen oder Einkäufen begleitet. Sein Engagement hat ihm sehr dabei geholfen in Magdeburg anzukommen. Über Annoncen der Freiwilligenagentur hat er schnell spannende Aktionen gefunden, bei denen er sich ehrenamtlich beteiligen konnte. So kam er auch mehr mit Menschen in der Stadt in Kontakt, die nicht studieren: „Das war eine super Gelegenheit sich ein bisschen zu sozialisieren mit Menschen, die eine andere Sprache reden. Die Menschen fand ich da sehr warmherzig, also da habe ich mich willkommen gefühlt. Das Engagement wurde quasi mit Gesellschaft und Gesprächen belohnt, so baut man Kontakte auf“.
Unter anderem für ihr Engagement erhielten Francesca und Harkamal jeweils Auszeichnungen. Francesca erhielt den Preis des Deutsche Akademische Austausch Dienstes (DAAD) und Harkamal konnte sich über das Otto-von-Guericke-Stipendium freuen: „Sich ehrenamtlich zu beschäftigen, ist der Weg, finde ich. Das hat mir ganz viel geholfen und dadurch, dass ich mich so viel beschäftigt habe, habe ich ein Stipendium gewonnen und das Geld hilft mir immer noch. Da kann man auch ein bisschen die Sprache lernen. Und meiner Meinung nach, ist immer noch die Sprache die größte Herausforderung. Wenn man die einmal gemeistert hat, hat man auch langsam das Gefühl, dass die Akzeptanz für einen steigt“.
Sich trauen und aus der eigenen Komfortzone herauswagen, sich einbringen und engagieren, vorhandene Hilfe annehmen, falls nötig, und sich nicht entmutigen lassen – das sind die Tipps, die Francesca und Harkamal jedem mit auf den Weg geben wollen. So lassen sich nicht nur bestehenden Herausforderungen besser meistern, sondern es kann auch die Türen zu tollen neuen Möglichkeiten und Erfahrungen öffnen. Neben der fachlichen Kompetenzentwicklung bietet die Studienzeit in Magdeburg viel Raum für die persönliche Weiterentwicklung und Möglichkeiten sich aktiv mit einzubringen. Das Abenteuer Auslandsstudium in Deutschland kann sich also wirklich lohnen. Es braucht nur etwas Mut und beginnt mit einer Studienbewerbung.
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Text vom 12.08.2025 von Michelle Dölling
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Fotos Francesca: Matthias Piekacz
Foto Harkamal: Michelle Dölling